2. ADVENT
Markus (1,1-8)
„Macht den Weg frei für den Herrn (Jesus, Gott)! Räumt alle Hindernisse weg!“ Das ist der Aufruf aus der Bibel, schon von einem Propheten und auch von Johannes den Täufer. Sind auch wir da gemeint? Und was ist damit gemeint? Haben Sie sich diese Fragen auch schon einmal gestellt? Und was ist dabei herausgekommen?
Eigentlich heißt Advent „Ankunft“. Hat also etwas mit „Kommen“ zu tun, mit „Ankommen“: Gott will zu uns kommen, bei uns ankommen. Wie macht er das? In der Bibel steht: „Gott hat schon oft zu uns gesprochen durch die Propheten“, durch Menschen also. Gott spricht uns an durch Menschen, die so stark an ihn glauben, dass von ihnen ein Funke überspringt, dass es ansteckend wirkt, uns direkt anspricht und berührt.
Gott hat aber auch auf eine einmalige Weise zu den Menschen- zu uns - gesprochen in und durch Jesus von Nazareth. Gott wendet sich durch ihn den Menschen in einer Dichte zu, wie es sie bisher nicht gegeben hatte. In Jesus überbietet Gott seine Selbstmitteilung, seine Nähe, alle andere seiner Botschaften. Sicher, ich kann auch etwas von Gott erfahren, eine Ahnung von ihm bekommen in und durch die Natur. Aber das ist nicht zu vergleichen, mit dem, was wir durch Jesus über Gott erfahren können. Jesus ist der Weg zu Gott, die Wahrheit über Gott, er führt zum Leben mit Gott.
Ist Jesus aber ein Thema in meinem Leben? Wer ist er für mich? Was bedeutet er mir wirklich? Vielleicht weiß ich einiges über ihn, kann ich sogar sehr gescheite Dinge über ihn sagen. Aber klopft mein Herz für ihn? Muss ich nicht den Weg frei machen, Hindernisse aus dem Weg räumen, damit Jesus - mit seiner Botschaft von Gott - zu mir kommen, in mein Leben eintreten, wirklich anwesend sein kann?
Was muss ich tun, um Jesus einen Weg zu mir zu bereiten? Muss ich mein Herz umpflügen, wie ein harter Boden umgepflügt werden muss, damit die Saat eindringen kann? Ist mein Herz vielleicht verkrustet, verhärtet, bin ich Jesus gegenüber gleichgültig geworden, tue ich so, als hätte er mir nichts mehr zu sagen? Kann er mich mit seinen Worten und seiner Botschaft noch erreichen? Ist mein Verhältnis zu ihm vielleicht zu locker, zu oberflächlich geworden? Beschäftige ich mich noch mit ihm? Setze ich mich noch mit ihm auseinander, oder ist er mir eigentlich egal geworden, nur eine Erinnerung aus meiner Kindheit?
"Es kommt immer darauf an, wie man etwas macht!", heißt es. „Bereitet dem Herrn den Weg." Was heißt das für mich persönlich?
Soll ich:
- mehr aus meiner Geschäftigkeit und Oberflächlichkeit aussteigen?
- mir mehr Zeit für Jesus nehmen?
- bewusster auf ihn hören?
- mich neu auf Jesus einlassen? Mich ihm vermehrt und bewusster hinwenden?
- Jesus neu entdecken? Seine Bedeutung für mich neu verstehen lernen?
"Es kommt immer darauf an, wie man etwas macht!" Wie mache ich es, damit es in mir Advent wird? Es wird auch davon abhängen, wie ich mich nach Gott sehne. Ob ich wirklich aus der Hoffnung heraus lebe, einmal ganz mit Gott verbunden zu sein. Lebe ich nicht oft auch so, als sei dieses Leben das einzige und will deswegen ja nichts verpassen? Jage ich falschen Göttern nach?
„Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott.“ Gott ist da. Er will auf euch zukommen. Lasse ich das zu? Bereite ich ihm den Weg? Klopft mein Herz für ihn?
Gott will zu uns kommen, durch Jesus. Wir sind hier zusammengekommen, um Jesus neu in unsere Gedanken und Herzen hereinzuholen, damit wir zu Weihnachten nicht nur eine Schokoladenweihnacht feiern, sondern Jesu Geburt in uns. Er soll in uns wieder lebendiger werden, unsere Beziehung zu ihm soll tiefer und intensiver werden, damit wir zu Gott finden, damit Gott zu uns kommen kann.